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EPhEU beim FIP-Kongress in Kopenhagen: Netzwerken auf internationaler Ebene

Unter dem Leitthema „Pharmacy Forward: Performance, Collaboration, and Health Transformation” trafen sich in Kopenhagen Pharmazeutinnen und Pharmazeuten zum diesjährigen Kongress der Weltorganisation FIP in der dänischen Hauptstadt. ADEXA-Bundesvorstand Andreas May war in seiner Funktion als Vorstandsmitglied des europäischen Verbands angestellter Apotheker in öffentlichen Apotheken (EPhEU) mit anderen Vorstandsmitgliedern in Kopenhagen vor Ort. 

Der FIP Weltkongress 2025 fokussierte sich auf die Weiterentwicklung der Pharmazie im Kontext aktueller Herausforderungen im Gesundheitswesen. Für öffentliche Apotheken wurden dabei mehrere Schwerpunkte gesetzt, die insbesondere auf die Stärkung ihrer Rolle im Gesundheitssystem abzielen.

Ein Blick auf die zentralen Ergebnisse und Schwerpunkte für die öffentliche Apotheken:

1. Nachhaltigkeit und Innovation

Das Thema „Making it sustainable“ betonte die Notwendigkeit, globale Gesundheit durch nachhaltigen Ressourceneinsatz, innovative Gesundheitslösungen und stabile politische Rahmenbedingungen zu fördern.

Themen wie Effizienz in der Lieferkette, Bekämpfung antimikrobieller Resistenzen, Präventionsarbeit und digitale Gesundheit wurden hervorgehoben.

Betont wurden auch die Integration von Nachhaltigkeit in die pharmazeutische Ausbildung und Praxis als Schlüssel zur langfristigen Stärkung der Apotheken.

2. Global Situation Report on Pharmacy 2025 (GSRP)

Im Rahmen des Kongresses wurde der Global Situation Report on Pharmacy 2025 (GSRP) vorgestellt, der als umfassende Informationsbasis für Investitionen, Interessenvertretungen und politische Entscheidungen dient.

Der Bericht behandelt u.a.:

- Kapazität und Verteilung der pharmazeutischen Arbeitskräfte

- Pharmazeutische Ausbildung und Spezialisierung

- Entwicklung des Leistungsspektrums der Apotheken

- Digitale Transformation und Innovationen im Gesundheitswesen

- Migration, Chancengleichheit und berufliche Resilienz

Der GSRP bietet praxisnahe Handlungsempfehlungen und unterstützt die Ziele der WHO-Personalstrategie 2030 sowie die UN-Nachhaltigkeitsziele, insbesondere im Bereich Gesundheit, Gleichstellung und Nachhaltigkeit.

3. Digitale Transformation und Innovation

Die Rolle digitaler Gesundheitsanwendungen und die Integration neuer Technologien in die Apothekenpraxis wurden als zentrale Zukunftsthemen identifiziert.

Ziel ist es, Apotheken als niedrigschwellige, patientennahe Anlaufstellen für innovative Versorgungsangebote zu stärken.

4. Prävention und patientenzentrierte Versorgung

Der Fokus lag auf der Ausweitung präventiver Angebote und der individuellen, patientenzentrierten Beratung in öffentlichen Apotheken.

Apotheken sollen verstärkt zur Verbesserung der öffentlichen Gesundheit beitragen und als Bindeglied zwischen Patient:innen und Gesundheitssystem agieren.

5. Fort- und Weiterbildung

Die kontinuierliche Weiterentwicklung der pharmazeutischen Kompetenzen und die Förderung von Spezialisierungen wurden als Voraussetzung für eine zukunftsfähige Apothekenpraxis hervorgehoben.

Gespräche mit dem FIP-Präsidenten

Am Rande des offiziellen FIP-Programms konnte sich die EPhEU-Delegation mit dem Präsidenten der International Pharmaceutical Federation (FIP), Paul Sinclair, über aktuelle Themen und Probleme für angestellte Apothekerinnen und Apotheker in den Vor-Ort-Apotheken der Mitgliedsländer austauschen. Dabei wurde auch die wichtige Rolle der Gewerkschaften für die Stärkung der Apothekenteams betont. 

EPhEU-Generalversammlung in Wien

Am 3. Oktober findet in Wien die diesjährige Generalversammlung von EPhEU statt. Dabei wird der Vorstand neu gewählt und es werden Zukunftsthemen diskutiert.

Für Deutschland nehmen Andreas May und André Becker teil, letzterer in seiner Funktion als Kassenprüfer des Verbandes. 

sjo