Kommentar: Ist die Leistung von Apotheken schon vergessen?

Alle Apothekenangestellten, die bereits während der Coronazeit in den öffentlichen Apotheken gearbeitet haben, werden sich noch gut daran erinnern: zuerst die Herstellung von Desinfektionsmitteln, die Installation von Plexiglas-Trennern am HV, um Kundschaft wie Mitarbeitende zu schützen. Dann die Abgabe der von der Regierung gestellten Masken, später die Impfzertifikate, die Durchführung von Corona-Tests und ab Anfang 2022 auch Impfungen gegen das Virus. Und die Pharmaziestudierenden haben die Apothekenteams bereits ab Ende März 2020 mit unterstützt.
Die Apothekenteams haben in der Pandemie immer flexibel, engagiert und unter erhöhtem persönlichem Ansteckungsrisiko für die Bevölkerung agiert! Sie haben zusammengehalten und sehr oft das Wohl der Patientinnen und Patienten über ihr eigenes gestellt. Die Anerkennung dieser Leistungen wurde damals zwar in warmen Worten ausgedrückt – aber finanziell wurde das Engagement nicht nachhaltig honoriert.
Wie wichtig die Präsenzapotheken in solchen Krisen in der Fläche sind und dass die künftige Regierung das Apothekennetz nicht weiter ausdünnen lassen darf, sondern endlich strukturell und wirtschaftlich stärken muss – das sind die Lehren aus der Coronakrise für den Apothekenbereich. Apotheke muss attraktiv als Ausbildungsplatz, als Arbeitsplatz und als Betrieb bleiben. Auch das ist eine Botschaft, die wir den politisch Verantwortlichen der kommenden Legislaturperiode immer wieder vermitteln werden!
Tanja Kratt und Andreas May
ADEXA-Bundesvorstand