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Kommentar von ADEXA zur Bundestagswahl: Was sind die Wahlversprechen wert?

Es ist gewählt – und die Union muss mit dem Wahlergebnis jetzt eine handlungsfähige Regierung auf die Beine stellen. Eine Regierung, die in mehrfach herausfordernden Zeiten schnell Lösungen angeht für die vielen Probleme, vor denen Europa, unsere Gesellschaft, die deutsche Wirtschaft, kleine und große Betriebe, unsere Familien und letztlich jede und jeder einzelne von uns steht.

Die Aufbruchstimmung, die sich nach der Wahl Ende 2021 zunächst eingestellt hatte, wurde durch den russischen Angriffskrieg, aber auch durch die Querelen in der Ampelkoalition, rasch zunichte gemacht. Die Skepsis ist daher gewachsen, ob die künftigen Regierungsparteien ihre Wahlversprechen wirklich in ein Koalitionsprogramm umsetzen und diese dann auch zeitnah in Angriff nehmen und abschließen werden.

Fakt ist: Die Apotheken haben nicht mehr viel Zeit und Luft; ein Reförmchen erst irgendwann zum Ende der kommenden Legislaturperiode wäre das Todesurteil für viele weitere Betriebe und Arbeitsplätze. Und es wäre eine massive Verschlechterung der Arzneimittelversorgung! Das werden wir jetzt den Verantwortlichen noch einmal glasklar kommunizieren – und sie an ihre gegenüber ADEXA und auch der Standespolitik gemachten Aussagen erinnern!

Dazu gehört auch der Erhalt der „Apotheke mit Apotheker:in“. Die Apothekenteams und ihre Kundinnen und Patienten brauchen den Mix aus allen Kompetenzen – von Approbierten, PTA und PKA! – um optimal zu beraten, zu versorgen und alle Leistungen anbieten zu können.

Und sie brauchen insbesondere auch eine faire Vergütung! Eine Vergütung von den Krankenkassen, die wiederum Grundlage ist für Tarifverhandlungen, die für wirklich attraktive Arbeitsbedingungen sorgen! Die von ADEXA geforderte Personalzulage von 80 Cent ist hier als wichtiger Baustein gedacht.

Diese Zusammenhänge sind bekannt; wir müssen uns an dieser Stelle so lange wiederholen, bis ein Umdenken in der Gesundheitspolitik auf Bundesebene stattfindet.

Neuen Schwung braucht unbedingt auch das Projekt „Approbationsordnung“. Die Pläne und der Ball liegen im BMG und können ohne Zeitverluste aus der Schublade geholt werden! 

Präventionsleistungen und pharmazeutische Dienstleistungen, klinische Pharmazie und evidenzbasierte Beratung, der pharmazeutische Nachwuchs muss noch besser vorbereitet sein für die Apothekenpraxis – aber auch bessere Studienbedingungen bekommen.

Und wir fordern nicht zuletzt mehr Wertschätzung und Stärkung für die Berufe PTA und PKA. Ausbildungsvergütung statt Schulgeld für den PTA-Nachwuchs, mehr Fortbildungsangebote für PKA, mehr Aufstiegschancen und Verantwortung für PTA.

Sie können sich darauf verlassen: ADEXA wird nicht lockerlassen!

Tanja Kratt und Andreas May
ADEXA-Bundesvorstand