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13. September 2019

8. EPhEU-Generalversammlung in Zagreb: Gewerkschaftlicher Austausch auf europäischer Ebene

EPhEU-Vorstand und Delegierte bei der 8. Generalversammlung in Zagreb im September 2019.
ADEXA-Vorstand Andreas May. Foto: ADEXA

Anfang September kamen die Delegationen des Europäischen Verbands der angestellten Apotheker in öffentlichen Apotheken (Employed community Pharmacists in Europe, EPhEU) in Zagreb zur Generalversammlung zusammen. Ein Bericht von ADEXA-Vorstand Andreas May, der Deutschland im Executive Board von EPhEU vertritt.

Der erste Tag begann mit einem Lagebericht von Präsidentin Katarina Fehir Šola (Kroatien) und Vizepräsident Raimund Podroschko (Österreich) sowie einer kurzen Bilanz zur Kontaktaufnahme von anderen Ländern und Organisationen. Dabei handelt es sich zum größten Teil um Gewerkschaften bzw. gewerkschaftsnahe Verbände aus Osteuropa.

Außerdem wurde über Aktionen gesprochen, die EPhEU auf europäischer Ebene in Brüssel unterstützen kann. Einen Diskussionspunkt brachte Rønnaug Larsen, Präsidentin der norwegischen pharmazeutischen Gesellschaft, ein: die Probleme ihres Landes mit der EU-Richtlinie 2005/36/EG über die Anerkennung von Berufsqualifikationen, die für Norwegen als Nicht-EU-Land keine Anwendung findet.

Am zweiten Tag begrüßten Fehir Šola und Podroschko rund 50 Anwesende von verschiedenen Verbänden, Organisationen und Gewerkschaften zum offenen Teil der Veranstaltung. Nach einem kleinen Rückblick über die Geschichte von EPhEU wurden die ehemalige Präsidentin Ulrike Mayer und der ehemalige Vizepräsident Serge Caillier für ihre langjährige Arbeit geehrt. Der Verband wurde 2010 zum regelmäßigen europäischen Erfahrungsaustausch gegründet. Außerdem hilft EPhEU interessierten Mitgliedsländern bei der Gründung und Etablierung einer Gewerkschaft. Ein sehr gutes Beispiel dafür ist die neue polnische Apotheken-Gewerkschaft.

Frauen in Führungspositionen

Greta Torbergsen, Vorstandsmitglied aus Norwegen, hielt anschließend einen Vortrag über Frauen in Führungspositionen und die Gründe, warum deren Anteil in Skandinavien so hoch ist.

Mark Koziol von der englischen Pharmacists’ Defence Association (PDA) sprach über die Entwicklung der Gewerkschaft in seinem Land. Ein Schwerpunkt lag dabei auf dem Tarifstreit mit der Apothekenkette Boots.

Danach konnte Andreas May die Anwesenden über die Arbeit von ADEXA informieren. Nachgefragt wurde u. a., warum ein deutscher Arbeitgeberverband sich sperrt, im Tarifvertrag die Filialapothekenleitung in ihrer gesonderten Rolle anzuerkennen. Außerdem wollte eine Vertreterin der International Pharmaceutical Federation (FIP) Genaueres zur PTA-Ausbildungsnovellierung wissen. Sie fand es sehr begrüßenswert, dass ADEXA die PTA-Ausbildung verbessern und verlängern will.

Herausforderungen für Gewerkschaften in Europa

Norbert Valecka, bei EPhEU Beauftragter für internationale Beziehungen, befasste sich in seinem Vortrag mit den Herausforderungen für Gewerkschaften in Europa. Hier stehen nachhaltige Entwicklung, hochwertige Dienstleistungen, Vollbeschäftigung, Arbeitnehmerrechte, Gleichstellung der Geschlechter, Wohlergehen der Bürger und ein gut finanzierter Wohlfahrtsstaat im Mittelpunkt.
Miranda Sertić vom Weltverband der Pharmazeuten (FIP) referierte über die Unterstützung, die ihr Verband den angestellten Apothekern Europas geben kann.

Podiumsdiskussion zu E-Health

Auch pharmazeutische Themen wurde angesprochen: So gab Piotr Merks einen kurzen Einblick über ein Pilotprojekt zur Pharmaceutical Care in Polen.

Raimund Podroschko stellte ein österreichisches Projekt zur Arzneimitteltherapiesicherheit vor. Es geht um die Verbesserung der Gesundheitskompetenz und die Einführung eines standardisierten Medikationsmanagements.

Den Abschluss der Generalversammlung bildete eine Podiumsdiskussion zum Thema E-Health, bei der Vertreter aus Wirtschaft und Verbänden über die Vor- und Nachteile von Gesundheit-Apps sprachen.

am/sjo

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