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11. April 2016

ADEXA-Frühjahrssitzung in Göttingen: Auf zu dem Weg zu einer neuen Struktur

Neue Gesichter auf der Gewerkschaftssitzung: Zum April wurden vier regionale ADEXA-Geschäftsstellen eingerichtet, drei neue Mitarbeiterinnen stellten sich in Göttingen den Haupt- und Ehrenamtlichen vor. Um Chancen und Schritte des Strukturwandels ging es auch in einem Gastvortrag von Hannelore König vom Verband medizinischer Fachberufe e. V. und in der nachfolgenden Präsentation einer ADEXA-Arbeitsgruppe.

Teilnehmerinnen und Teilnehmer der ADEXA-Frühjahrssitzung in Göttingen, 9./10. April 2016 (Foto: ADEXA/mvdh)
ADEXAs Erste Vorsitzende Barbara Stücken-Neusetzer mit den ADEXA-Ehrenmitgliedern Gisa Haeger (l.) und Ulla Odendahl (r.). Foto: ADEXA/mvdh
Barbara Stücken-Neusetzer, Hannelore König (Verband medizinischer Fachberufe), Michaela Freudenfeld (v. l.). Foto: ADEXA/sjo

 

ADEXAs Erste Vorsitzende Barbara Stücken-Neusetzer ging in ihrem Vorstandsbericht auf das Vierte AMG-Änderungsgesetz ein, das im August in Kraft treten soll. Für Approbierte, die außerhalb der Apotheken arbeiten, wird es mit dem 12-Punkte-Katalog zum Berufsbild künftig einfacher, sich von der gesetzlichen Rentenversicherungspflicht befreien zu lassen – beispielsweise, wenn sie in Berufsverbänden arbeiten. Außerdem berichtete sie über den Runden Tisch und die Online-Umfrage zur PTA-Novellierung. Erfreulich sei, dass die Mitgliederzahlen der Gewerkschaft in den letzten Jahren prozentual stärker gestiegen seien als die Zahl der Beschäftigten in den Apotheken.

Ihre Vorstandskollegin Tanja Kratt gab einen Überblick über die Tarifabschlüsse zum Jahreswechsel, von denen der Berufsnachwuchs ganz besonders profitiert hat. Für 2016 stehen Gespräche über eine tarifliche Vergütung von besonderen Qualifikationen (Weiterbildungen, Fortbildungszertifikate u. a.) an, und zwar mit dem Apothekerverband Deutscher Apotheken (ADA) und der TGL Nordrhein. Sachsens Arbeitgebern fehlt dagegen trotz  des wachsenden Fachkräftemangels die Einsicht, dass qualifiziertes Personal verlässliche tarifliche Bedingungen erwartet. Wenn immer noch viele PTA-Praktikanten in sächsischen Apotheken ohne Ausbildungsvergütung beschäftigt werden, kann man sich für die Apothekenleiter im Freistaat nur fremdschämen. Wie händeringend in einigen Kammerbezirken nach Mitarbeitern gesucht wird, kam in den Berichten der ADEXA-Landesvorstände zur Sprache.Eine Idee: Arbeitgeber aus anderen Bundesländern, die PTA-Nachwuchs suchen, könnten an PTA-Schulen zum Beispiel in Sachsen oder Thüringen direkt mit einer tariflichen Vergütung und einem Mietzuschuss werben.

Zwei neue ADEXA-Ehrenmitglieder

Für ihr jahrzehntelanges ehrenamtliches Engagement in diversen Gremien wurde Gisa Haeger (Hamburg) und Ulla Odendahl (Bremen) die ADEXA-Ehrenmitgliedschaft verliehen.

Geehrt wurden u. a. auch Annerose Berndt (Sachsen), Rita Brandt (Bremen), Jutta Brielich (Niedersachsen), Elfriede Hoffmann (Baden-Württemberg) und Susanne Kocheim (Hamburg) für ihre langjährige Arbeit als Landesvorstände.

Zur Unterstützung der ehrenamtlich Aktiven in den ADEXA-Landesgruppen sind zum 1. April vier regionale Geschäftsstellen eingerichtet worden. Dragan Pavlovic ist vom Referat ADEXA Aktive in die Geschäftsstelle Mitte-Ost gewechselt. Manon Flindt betreut die Region Nord, Tatiana Dikta die Region West und Monika Weinzierl ist für die Region Süd zuständig (Kontaktdaten: www.adexa-online.de). Die Rechtsberatung erfolgt aber weiterhin zentral über die Hauptgeschäftsstelle in Hamburg.

Veränderungsprozesse anpacken

Dass sich nicht nur ADEXA mit der Frage nach effektiven Organisationsstrukturen befasst, machte Hannelore König, 1. Vorsitzende des Geschäftsführenden Vorstands des Verbands medizinischer Fachberufe e. V. deutlich. Wie ADEXA ist der Verband eine unabhängige tarifschließende Gewerkschaft im Gesundheitsbereich, und zwar für medizinische, zahn- und tiermedizinische Fachangestellte sowie für angestellte Zahntechniker. Insgesamt arbeiten in diesen vier Berufsgruppen etwa 700.000 Angestellte. Ähnlich wie im Apothekenbereich ist der Frauenanteil sehr hoch. Nach der Jahrtausendwende entschied sich der Verband, die Zahl seiner 17 Landesverbände im Zuge von zwei Fusionen auf jetzt vier zu reduzieren. König machte Mut, solche notwendigen Veränderungsprozesse anzupacken. Ihre Erfahrung sei, dass das Zusammenwachsen von Regionen erfolgreich gefördert werden könne.

Im Anschluss präsentierte Michaela Freudenfeld den aktuellen Stand der ADEXA-Arbeitsgruppe zur Strukturreform der Apothekengewerkschaft, die ebenfalls auf den Zusammenschluss von Landesgruppen zielt.

Dr. Sigrid Joachimsthaler

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