18. November 2024
Auf zu neuen Ufern! Das war der 19. Leipziger Fortbildungstag
Fortbildungsinteressierte aus allen Berufsgruppen haben Mitte November am Leipziger Fortbildungstag teilgenommen, darunter auch der PTA des Jahres 2023, Wolf-Hendrik Ittner. Dabei standen nicht pharmazeutische Themen, sondern die Mitarbeitenden selbst im Mittelpunkt.
Neben den drei Vorträgen war viel Zeit für den Austausch eingeplant, die rege genutzt wurde. Auch die Leiterinnen der Berufsgruppe PTA, Michaela Jäger, sowie der Berufsgruppe der Pharmazie-Ingenieurinnen, Birgit Engelmann, waren gesuchte Ansprechpartnerinnen.
Passen die eigenen Werte zur neuen Apotheke?
Den Einstieg machte Marcel Willing vom Deutschen Apotheker Service. Das Thema seiner interaktiven Präsentation lautete „Bewerbung – so klappt es!“ Ausführlich stellte er dar, was alles zu einem Bewerbungsschreiben gehört. Fotos sind optional, wichtig sei aber ein lückenloser Lebenslauf. Unterbrechungen in der Berufstätigkeit sollte man erklären. Eine Abfrage unter den Teilnehmenden ergab: Die meisten sind beim Gedanken an ein Vorstellungsgespräch aufgeregt und zugleich neugierig. Dem kann mit guter Vorbereitung begegnet werden.
Dazu gehört auch, sich über die eigenen Werte bewusst zu werden. Hierzu stellte Willing ein Modell vor und empfahl, durch gezielte Fragen bereits im Vorstellungsgespräch zu klären, ob diese Werte von der Apothekenleitung geteilt werden. Außerdem sollte man nicht gleich zu Beginn nach Gehalt und Urlaub fragen, sondern zum Beispiel mit Weiterbildungsmöglichkeiten einsteigen.
Prioritäten setzen
Wie es gelingt, sich auf die anstehende Veränderung einzulassen, stellte Johannes Karl von den Goldjungs Berlin anhand von drei Blöcken dar: Sicherheit von Erzählungen, Kraft von Kommunikation und Notwendigkeit von Prioritäten. Die Teilnehmenden erarbeiteten gemeinsam, was sie antreibt und was ihre handlungsleitenden Motive sind. Die meisten haben gute Beziehungen zu einer oder zwei Kolleg:innen. Ein vertrauensvolles Miteinander ist wichtig, um den herausfordernden Apothekenalltag zu bestehen.
Um den Überblick nicht zu verlieren, sollte man Prioritäten bilden – zum Beispiel nach der Eisenhower-Matrix: dringend und wichtig (A), wichtig und nicht dringend (B), dringend und nicht wichtig (C) sowie nicht dringend und nicht wichtig (D). Aufgaben der Kategorie A und B sollte man gleich erledigen; C könne man delegieren und D aufschieben.
Arbeitsrecht: Wissenswertes zum Arbeitsplatzwechsel
Nach der Mittagspause beleuchtete ADEXA-Rechtsanwältin Minou Hansen arbeitsrechtliche Fragen rund um den Arbeitsplatzwechsel. Neben den Anforderungen an eine Kündigung und den Möglichkeiten, sich dagegen zur Wehr zu setzen, wurde auch die Aufhebung unter Vereinbarung einer Abfindung besprochen.
Ebenso erläuterte sie, was Inhalt des Arbeitszeugnisses sein sollte und worauf vor Unterschrift eines neuen Vertrages zu achten ist. Es wurde deutlich, dass sich heutzutage auch die Apothekenleitungen bei den Mitarbeitenden „bewerben“ müssen. Ein Vertragsabschluss ist keine einseitige Angelegenheit, sondern beide Seiten verhandeln auf Augenhöhe.
Minou Hansen und Nicole Brendel
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