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Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU) auf dem Deutschen Apothekertag 2025: Offen für den Dialog

Auch wenn es im Koalitionsvertrag angekündigt ist: Nicht jeder finanzielle Wunsch der Apothekerschaft soll zeitnah von der Bundesregierung angepackt werden. Doch wird es diverse Erleichterungen geben, zum Beispiel bei den Öffnungszeiten und dem Austausch von Arzneimitteln bei Lieferengpässen. Und die PTA sollen mehr Kompetenzen durch eine zweijährige berufsbegleitende Weiterbildung erwerben können.  

„Ich möchte etwas erreichen für die Apotheker und mit ihnen zusammen“, betonte die Ministerin in Düsseldorf bei ihrem Grußwort an die Delegierten und die Standesvertretung. Für ihre mehrfach geäußerte und auch schon unter anderem gegenüber der ABDA bewiesene Dialogbereitschaft erntete sie lebhaften Applaus. Kein Wunder, wenn man sich an die letzten Apothekertage erinnert, bei denen ihr Vorgänger Karl Lauterbach (SPD) seine mangelnde Wertschätzung in Form von Online-Schalten aus Berlin bewiesen hatte.

Sie betrachte es als ihren Auftrag, die im Koalitionsvertrag beschriebene „Rezeptur“ zur Stärkung der Vor-Ort-Apotheken umzusetzen, so Warken. Allerdings wurde im Verlauf ihrer Rede deutlich, dass hier nicht alles zeitgleich und zeitnah auf der Agenda des Ministeriums steht. Denn die Haushaltslage lasse dies nicht zu, so die Begründung.

Während also die Erhöhung des Fixums auf 9,50 Euro erst „auf Wiedervorlage“ stehen soll, wenn die Maßnahmen zur Verbesserung der Einnahmenseite gegriffen haben, gab es Zusagen für einige andere Erleichterungen. Stichworte sind: Freigabe der Öffnungszeiten, ein erleichterter Austausch bei Lieferengpässen, eine zentrale Rezeptur im Filialverbund, handelsübliche Skonti, die Vergütung auch von Teilnotdiensten und eine insgesamt bessere Vergütung, die insbesondere den Landapotheken zugutekommen soll. Ein Wermutstropfen ist beim letzten Punkt, dass das Geld hier aus dem Topf der pharmazeutischen Dienstleistungen (pDL) kommen soll – und diese sollen ja eigentlich ausgeweitet werden.

ADEXA-Bundesvorstand Andreas May kommentiert: „Die Forderung von ADEXA nach einer dynamisierten Personalzulage von mindestens 80 Cent im Fixum wird also auch „auf Wiedervorlage“ kommen – in diesem Punkt bleibe ich gegenüber dem Ministerium, der Regierung und der Gesundheitspolitik insgesamt hartnäckig!“

Eine andere Forderung von ADEXA ist in den Plänen der Ministerin allerdings enthalten: Die Weiterqualifizierung für PTA soll über eine berufsbegleitende Weiterbildung möglich werden. Wie genau dies umgesetzt werden soll und welche Inhalte eine solche Weiterbildung umfassen soll, blieb noch unklar. Hier wird sich ADEXA in den Gesetzgebungsprozess einbringen, um die Interessen der Berufsgruppe PTA zu vertreten. Andreas May: „Wir werden das im Dialog mit den anderen Berufsgruppen in der Apotheke und deren Gremien innerhalb der Gewerkschaft konstruktiv begleiten und mitgestalten.“

Dr. Sigrid Joachimsthaler

Impressionen vom Deutschen Apothekertag 2025