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04. Mai 2016

Heilkräutergärten und historische Apotheken: Pharmazeutische Ausflugsziele für jedes Wetter

Sie suchen für die kommenden Feiertage oder Mai- bzw. Pfingstferien noch ein Ausflugziel? Darf es etwas mit fachlichem Bezug sein, das trotzdem nicht die Laune belastet? Dann hätten wir hier ein paar Tipps:

Beginnen wir im Norden: Im auch insgesamt sehr lohnenswerten Freilichtmuseum Molfsee bei Kiel kann man in einem Fachwerkhaus die Offizin der „Königlich Privilegierten Apotheke“ aus Lunden an der Nordsee aus dem Jahr 1843 bestaunen. Außerdem gibt es einen 85 Quadratmeter großen Heilkräutergarten, der nach den Vorgaben des Schleswig-Holsteinischen Arzneibuchs von 1831 angelegt wurde. Wenn Sie sich die Biedermeier-Apothekenschränke, die Stößerkammer und das Labor mit allen Gerätschaften genauer anschauen wollen, ist eine individuelle Führung empfehlenswert, zu der man sich telefonisch anmelden sollte. Infos und Kontaktdaten: www.schloss-gottorf.de/molfsee.

Einen Apothekergarten gibt es auch auf der Landesgartenschau in Eutin – er ist Teil des Küchengartens, der wiederum zu den Gartenanlagen des historischen Eutiner Schlosses gehört. Der „Hexenkessel“ wird vom Landesapothekerverband Schleswig-Holstein betreut. Infos zur Landesgartenschau: www.eutin-2016.de/.

Im Süden der Republik gibt es das Fränkische Freilandmuseum in Bad Windsheim mit einer Kräuter-Apotheke. Sie ist in zwei Stockwerken eines Gasthofs untergebracht, dessen Grundmauern schon um 1200 errichtet wurden.  Mit zwei verschiedenen Offizinen, einer Kräuterkammer mit „Schnuppersammlung“, Materialkammer und Laboratorium sowie diversen alten Kräuterbüchern bietet die Kräuterapotheke viel historisches Anschauungsmaterial. Um den Gasthof herum werden Heilkräuter angebaut (www.freilandmuseum.de).

Wenden wir uns nach Westen: Im Nationalpark Eifel liegt das ehemalige Truppenübungsgelände Camp Vogelsang. Dort gibt es seit 2011 ein Rotkreuz-Museum mit etwa 600 Quadratmetern Ausstellungsfläche, auf denen unter anderem Erste-Hilfe-Ausrüstungen, eine Feld-OP-Einrichtung sowie eine Feldküche aus den 1960er Jahren, die 1989 zur Versorgung der DDR-Flüchtlinge in der Deutschen Botschaft in Prag eingesetzt wurde, präsentiert werden. Ansonsten bietet das Areal auch ein Besucherzentrum, Schwimmbad, Kulturkino, Gastronomie und vielfältigen Wandermöglichkeiten (www.rkmvip.de).

Natürlich darf auch ein Tipp für die östlichen Bundesländer nicht fehlen: Harzgerode in Sachsen-Anhalt wartet mit einem Apothekenmuseum in luftiger Höhe auf, und zwar im Turm der evangelischen St. Marienkirche. Die Exponate stammen aus der 1649 gegründeten Berg- Apotheke. Neben der pharmazeutischen Sammlung ist auch der Blick aus der darüber liegenden Türmerwohnung über den Ort und den Ostharz lohnenswert (Öffnungszeiten).

sjo

 

Quelle und Literaturtipp:

„Besuchen Sie Ihren Arzt oder Apotheker“

In ihrem zweibändigen Führer zu und durch Deutschlands Museen für Medizin und Pharmazie stellen Eckart Roloff und Karin Henke-Wendt viele interessante Anlaufstellen vor: Das reicht von Römischen  Badruinen unter dem Friedrichsbad in Baden-Baden über diverse Krankenhaus- und Rotkreuz-Museen bis zum Schnarchmuseum in Alfeld und dem Museum zum Krankenrevier des KZ Sachsenhausen in Oranienburg.

Band 1 für Norddeutschland enthält Museen in den Bundesländern Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, NRW, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein.

Band 2 für Süddeutschland zeigt entsprechend, welche historischen Schätze in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Thüringen zu besichtigen sind.

Im Anhang sind auch entsprechende Museen in Österreich, der Schweiz und Südtirol aufgelistet.

Jede Beschreibung wird mit einem zusätzlichen Tipp abgerundet, und natürlich gibt es alle notwendigen Kontaktdaten, Öffnungszeiten und Symbole zu weiteren wissenswerten Details wie Parkmöglichkeiten, Rollstuhlzugang oder Programmen für Kinder.

Roloff/Henke-Wendt: Besuchen Sie ihren Arzt oder Apotheker - Eine Tour durch Deutschlands Museen für Medizin und Pharmazie

S. Hirzel Verlag 2015, kartoniert.

Bd. 1: ISBN 9783777625102, 29,90 Euro

Bd. 2: ISBN 9783777625119, 29,90 Euro

Bd. 1 und 2 im Set: ISBN 9783777625096, 49,00 Euro

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