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13. März 2018

Kommentar: Equal Pay Day - ohne Frauen steht die Welt still

Am 18. März ist Equal Pay Day in Deutschland. Alle Jahre wieder weisen die Organisatorinnen auf den Gender Pay Gap hin. In Deutschland liegt der geschlechtsspezifische Entgeltunterschied laut Statistischem Bundesamt aktuell bei 21 Prozent. Das heißt: Um für 2017 ein ähnliches Entgelt wie Männer zu erhalten, müssten Frauen in 2018 zusätzlich 77 Tage arbeiten. So ergibt sich rein rechnerisch der 18. März als Datum.  

Die Kampagne geht quer durch alle Medien, hat aber bislang meiner Meinung nach kaum etwas gebracht, so ehrlich müssen wir sein. Frauen arbeiten häufiger als Männer in sozialen, schlechter bezahlten Berufen. Und Familienpausen, um Kinder großzuziehen oder um ältere Angehörige zu pflegen, führen immer noch zum Karriereknick. Nicht zuletzt sind die Vorstandsetagen fest in männlicher Hand. An der Problematik haben hoch gepriesene Maßnahmen wie das Gesetz zur Förderung der Transparenz von Entgeltstrukturen oder das Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen wenig verändert. Auch die Familienförderung könnte – trotz erster Ansätze – besser sein.  

Was sollen wir also tun? Warten wir auf den nächsten Equal Pay Day 2019 und stellen fest, dass alles beim Alten ist? Das kann keine Lösung sein. Spaniens Arbeitnehmerinnen ist jetzt der Kragen geplatzt. Am 8. März, dem internationalen Frauentag, gingen 5,3 Millionen Bürgerinnen auf die Straße. Unter dem Motto „Wenn Frauen streiken, dann steht die Welt still“ legten sie Teile des Landes lahm. Mit ihrer Aktion wollten sie auf die ungerechte Bezahlung, aber auch auf den Umgang der Spanier mit sexueller und häuslicher Gewalt hinweisen. Davon können wir viel lernen! Schweigen wir nicht länger!

Andreas May

Erster Vorsitzender von ADEXA

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