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11. Januar 2016

Neuer Gehaltstarifvertrag für Nordrhein: 2 % mehr ab Januar 2016

Mit Wirkung zum 1. Januar 2016 haben ADEXA und die Tarifgemeinschaft der Apothekenleiter (TGL) Nordrhein für den Kammerbezirk einen neuen Gehaltstarifvertrag abgeschlossen. Er sieht eine Erhöhung für alle Berufsgruppen und Berufsjahresgruppen von zwei Prozent vor. Die Ausbildungsvergütungen wurden auf das Niveau erhöht, das seit Jahresbeginn auch in den übrigen Kammerbezirken gilt.

„Die ADEXA-Tarifkommission freut sich, dass es für die tarifgebundenen Apothekenangestellten in Nordrhein zügig einen neuen Abschluss gegeben hat“, so ADEXAs Zweite Vorsitzende Tanja Kratt. Die Gewerkschaft hatte den Gehaltstarifvertrag für Nordrhein zum 31. Dezember 2015 gekündigt. „Der Berufsnachwuchs in Ausbildung – also PhiP, PTA-Praktikanten und PKA-Azubis – profitiert davon besonders.“

Die tarifliche Vergütung für Pharmazeuten im Praktikum beträgt ab sofort in allen Kammerbezirken mit Ausnahme von Sachsen 880 Euro im Monat für das gesamte Praktische Jahr. Für die ersten sechs Monate ist das ein monatliches Plus von 130 Euro. Jungapprobierte steigen jetzt in Nordrhein mit 3.325 Euro tariflichem Bruttomonatsgehalt ein. In der höchsten Tarifgruppe sind es 3.876 Euro.

Auch die Vergütungsbeträge für die Notdienstbereitschaft von 18:30 Uhr bis 22 Uhr sowie an Sonn- und Feiertagen wurden um zwei Prozent angehoben. Für den Nachtnotdienst zwischen 22 Uhr und  8 Uhr morgens sind weiterhin 85 Euro fällig bzw. nach Wahl des Apothekenleiters ein Freizeitausgleich von 5,5 Stunden. Diese Vergütung war bereits zum 1. Mai 2015 erhöht worden.

Der PTA-Nachwuchs erhält im sechsmonatigen Praktikum 670 Euro pro Monat. Im ersten und zweiten Berufsjahr gibt es für PTA in Nordrhein 1.989 Euro brutto. Ab dem achten Berufsjahr sind es 2.499 Euro. Dazu Tanja Kratt: „Die Staffelung der Tabellen bei den Berufsjahresgruppen weicht in Nordrhein bereits seit einiger Zeit von derjenigen im Tarifbereich des ADA ab. Da hier bereits mit dem achten Berufsjahr die höchste Tarifgruppe erreicht wird, haben wir mit der TGL vereinbart, zeitnah über eine tarifliche Vergütung für Kolleginnen und Kollegen mit besonderen Qualifizierungen zu verhandeln. Wir sind uns mit den Arbeitgebervertretern einig, dass wir diese Art der Leistungsbereitschaft und Kompetenz gezielt honorieren wollen und müssen.“

Für PKA-Azubis gibt es nun im ersten Ausbildungsjahr 670 Euro, im zweiten Jahr 720 Euro und im dritten Jahr 770 Euro. Tanja Kratt: „Wenn wir für die Apotheken Schulabgänger mit Niveau erwarten, können wir ihnen nicht eine Ausbildungsvergütung anbieten, die deutlich unter der von vergleichbaren Branchen liegt. Die PKA kann im Apotheken-Team eine ganz wichtige Rolle spielen –wenn sie von den Arbeitgebern entsprechend eingesetzt werden und die Arbeitsbedingungen und Tätigkeiten insgesamt attraktiv ausgestaltet sind. Natürlich ist das auch eine Investition in die Zukunft der Apotheken.“

Damit gelten nun in sechzehn der siebzehn Kammerbezirke zum Januar neue Gehaltstarife. Sachsen bildet weiterhin die unrühmliche Ausnahme.

Dr. Sigrid Joachimsthaler

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