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07. Februar 2019

Rx-Versandverbot: Erinnerung an den Koalitionsvertrag / ADEXA-Vorstand schreibt alle Bundestagsabgeordneten der Union an

ADEXAs Erster Vorsitzender Andreas May hat in einem Schreiben an alle Bundestagsabgeordneten der CDU und CSU das im Koalitionsvertrag vereinbarte Rx-Versandverbot angemahnt („Um die Apotheken vor Ort zu stärken, setzen wir uns für ein Verbot des Versandhandels mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln ein.“).

Anlass waren Medienberichte über einen Vorstoß der hessischen CDU-Abgeordneten Dr. Astrid Mannes. Sie soll bei CDU-Fraktionschef Ralph Brinkhaus erreicht haben, dass der Rx-Versandhandel in einer der nächsten Fraktionssitzungen auf die Tagesordnung gesetzt wird, schrieb die Apotheker Zeitung am 4.2.2019. May betont in seinem heutigen Brief, dass die Abgabe von und die Beratung zu verschreibungspflichtigen Arzneimitteln in eine Hand gehörten, so wie dies in den Präsenzapotheken der Fall sei. Außerdem weist er auf die rund 140.000 Arbeitsplätze hin, die es zu erhalten gelte. ADEXA sei es wichtig, etablierte Strukturen der flächendeckenden Arzneimittelversorgung zu bewahren und die Gesundheitsversorgung nicht in die Hände multinationaler Konzerne zu geben.

„Die gerade vorgelegten Zahlen der ABDA zum ungebremsten Rückgang der Apothekendichte passen leider in das besorgniserregende Bild“, kommentiert May die jüngste Pressemeldung der Standesvertretung. „Deutsche Apotheken haben einen deutlichen Wettbewerbsnachteil gegenüber ausländischen Versandhändlern, der schnell und rechtssicher behoben werden muss. Die Pläne von Minister Spahn sind nicht ausreichend – und eine Gleichpreisigkeit über ein Boniverbot erreichen zu wollen, ist eine juristisch heikle Sache. Deshalb war es mir wichtig, die Abgeordneten der Unionsfraktionen noch einmal auf den Wortlaut des Koalitionsvertrages hinzuweisen – und die Argumente, die für ein Rx-Versandverbot sprechen.“

Von Ende 2017 bis zum Jahresende 2018 ist die Zahl der öffentlichen Apotheken in Deutschland um 325  bzw. -1,6 Prozent zurückgegangen. Mit 19.423 Betriebsstätten ist damit laut ABDA der tiefste Stand seit Mitte der achtziger Jahre erreicht. Die Apothekendichte sei von 24 auf 23 Apotheken pro 100.000 Einwohnern zurückgegangen und liege damit nun deutlich unter dem EU-Durchschnitt  von 31, heißt es in der ABDA-Pressemeldung vom 6. Februar 2019.

sjo

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