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25. März 2019

Protestmarsch #rettedeineapotheke mit ADEXA: „Gute Perspektiven für Angestellte und Inhaber“

Abschlusskundgebung am Brandenburger Tor (Foto: Bernd Heberle/ADEXA)
Die TeilnehmerInnen versammelten sich zur Demo vor dem Bahnhof Friedrichstraße (Foto: sjo/ADEXA)
Weiße Kittel und Plakate vor dem Demoauftakt (Foto: sjo/ADEXA)
Teilnehmerinnen vor dem Abmarsch des Protestzuges (Foto: Bernd Heberle/ADEXA)
Der Protestzug stoppte am Bundesgesundheitsministerium für ein extralautes Pfeifkonzert (Foto: Bernd Heberle/ADEXA)
Kurze Ansprache vor dem BMG: Mitinitiator Max Wilke (Foto: Bernd Heberle/ADEXA)
Gesundheitsminister Jens Spahn war am Sonntag nicht in Berlin, sondern in Münster beim WLAT (Foto: sjo/ADEXA)
Auch die Berliner ADEXA-Beirätin Ingrid Heberle, Leiterin der ADEXA-Berufsgruppe PTA, marschierte mit (Foto: Bernd Heberle/ADEXA)
Rund 500 PharmazeutInnen trugen ihren Protest gegen die Pläne der EU-Kommission auf die Straße (Foto: Bernd Heberle/ADEXA)
Der Protestmarsch war von drei NachwuchspothekerInnen initiiert worden (Foto: Bernd Heberle/ADEXA)
Teilnehmer mit Plakaten bei der Abschlusskundgebung (Foto: Bernd Heberle/ADEXA)
ADEXA-Vorstand Andreas May sprach bei der Schlusskundgebung vor dem Brandenburger Tor (Foto: sjo/ADEXA)
Die Angestellten spüren die Untätigkeit der Politik, kritisierte ADEXA-Vorstand Andreas May (Foto: Bernd Heberle/ADEXA)
Bei der Schlusskundgebung las Initiatorin Maria Zoschke ein Grußwort von Politikerin und Apothekerin Sylvia Gabelmann, MdB, vor (Foto: sjo/ADEXA)

Es ist eine kritische Situation für die deutschen Apotheken – dieses Zeichen setzte der Zug von etwa 500 protestierenden Pharmazeutinnen und Pharmazeuten am 24. März in Berlin. Mit einem Pfeifkonzert vor dem Gesundheitsministerium, Sprechchören und Plakaten wollten sie ihrer Sorge Ausdruck geben: Es bestehe die Gefahr, dass „das beste Apothekenwesen der Welt politisch zerstört“ werde.

Dem Aufruf der drei Nachwuchsapotheker Maria Zoschke, Maximilian Wilke und Dr. Joachim Schrot waren nicht nur Kolleginnen und Kollegen aus Berlin gefolgt. Auch ADEXA hatte für die Veranstaltung geworben – und ADEXA-Vorstand Andreas May hielt eine Rede bei der Abschlusskundgebung am Brandenburger Tor.

Vom Bahnhof Friedrichstraße aus formierte sich der beeindruckende Zug und hatte schon nach kurzer Zeit sein erstes Etappenziel erreicht: Vor dem Bundesgesundheitsministerium wurde die maximale Lautstärke der apothekenroten Trillerpfeifen getestet. „Wir sind hier, wir sind laut, weil man uns die Apo klaut“, so die Botschaft, die inzwischen hoffentlich auch bei dem zeitgleich in Münster weilenden Jens Spahn angekommen ist. Der weitere Weg führte am Bundeswirtschaftsministerium und an der Charité entlang, mündete beim Reichstag und endete vor dem Brandenburger Tor.

Jetzt reicht’s!

Die Nachricht, dass die Preisbindung für verschreibungspflichtige Medikamente für DocMorris und Co gekippt werden soll, sei der Auslöser für den Protestmarsch gewesen, so Wilke, der übrigens angestellter Apotheker ist, bei der abschließenden Kundgebung. Das sei Politik für internationale Großkonzerne und gegen die Menschen im Land. Denn Präsenzapotheken seien wichtige Pfeiler im Gesundheitswesen, aber auch Orte des Vertrauens und der Geborgenheit. Dazu zitierte er aus dem Facebook-Post einer Unterstützerin: „In den Apotheken ist der Patient kein anonymer Bestellvorgang.“ Von den Politikern forderte Wilke einen Rahmen, der es jungen Pharmazeuten möglich macht, auch noch in 25 oder 30 Jahren den Menschen vor Ort zu helfen. Dazu gehörten ein Rx-Versandverbot und feste Preise für verschreibungspflichtige Arzneimittel.

Angestellte spüren die Untätigkeit der Politik

Andreas May kritisierte in seiner Rede anschließend, dass die deutschen Apotheken schon seit zweieinhalb Jahren gegen die Einflussnahme aus Brüssel kämpfen müssten. Seit dem EuGH-Urteil wirke sich die wirtschaftliche Schieflage negativ auf die Arbeitsplätze aus. „Wenn die einzige Apotheke auf dem Land im Umkreis von 15 km schließt, tut es wirklich weh. Vor allem für die Patienten dort! Aber auch für die Mitarbeiter, die keinen Arbeitsplatz mehr haben. Und für die jungen Leute, die ihre Ausbildungsplätze in der Region verlieren.“  Außerdem sei die Unsicherheit ein Hemmschuh bei den Tarifverhandlungen, so May. „Das ist für die 142.000 Mitarbeiter total bitter!“

Von der Regierung fordere ADEXA, dass sie sich nicht von der EU-Kommission mit ihrem Vertragsverletzungsverfahren unter Druck setzen lasse. „Setzen Sie sich dafür ein, dass wir wieder faire Bedingungen bekommen!“  Und mit Blick auf die SPD: „Knicken Sie nicht wieder ein!“

May: „Zusammen, Angestellte und Inhaber – sind wir hoffentlich stark genug, um die Politik zu überzeugen: Es ist höchste Zeit zu handeln!“

Von ADEXA nahmen u. a. auch Ingrid Heberle, Beirat der Region Mitte & Ost und Leiterin der Berufsgruppe PTA, sowie der JuMi-Ansprechpartner der Region, André Becker teil.

Sigrid Joachimsthaler

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