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04. Juni 2021

Ausbildungsprämien verdoppelt: Bundesprogramm will Coronafolgen abmildern

Viele Jugendliche suchen noch nach einem Ausbildungsplatz. Aber auch Betriebe stehen durch die Pandemie unter Druck, ihre Azubis zu halten bzw. neue Lehrstellen anbieten zu können. Die Bundesregierung hat die Ausbildungs- und Übernahmeprämien daher verdoppelt.

Mit dem Bundesprogramm „Ausbildungsplätze sichern“ hatte die Regierung 2020 einen Schutzschirm für Azubis sowie kleine und mittlere Unternehmen (KMU) gespannt. Die Verlängerung im zweiten Coronajahr war daher folgerichtig. Aber mit dem bereits zweiten Jahrgang an Schulabgängern  in der Pandemie ist auch klar, dass die Probleme eher noch zugenommen haben.

Daher wurde auch bei der Höhe der Prämien nachjustiert. Zum 1. Juni 2021 werden sie für das neue Ausbildungsjahr verdoppelt: von einmalig 2.000 auf 4.000 Euro, sofern das Angebot an Ausbildungsplätzen im Vergleich zu den drei Vorjahren nicht verringert wird. Und bei der „Ausbildungsprämie plus“ von 3.000 auf 6.000 Euro, wenn sogar mehr Plätze angeboten werden als bisher. Die Grenze bei der Unternehmensgröße wurde zudem von 249 auf 499 Beschäftigte erhöht.

Außerdem gibt es eine Änderung bei den Zuschüssen zur Vermeidung von Kurzarbeit: Betriebe, die Azubis und Ausbilder nicht in Kurzarbeit bringen, können eine Förderung von 75 Prozent der Brutto-Ausbildungsvergütung beantragen und jetzt auch einen Zuschuss für die Ausbildervergütung. Diese Unterstützung gilt zunächst bis zum Dezember 2021.

Verdoppelt und verlängert bis zum Jahresende 2021 wird die Übernahmeprämie: Wenn KMU Azubis übernehmen, deren Ausbildungsbetrieb aufgrund einer Insolvenz die Ausbildung nicht fortsetzen kann, erhalten sie jetzt 6.000 Euro.

ADEXA-Vorstand Tanja Kratt appelliert an die Apothekenleitungen: „Falls Sie noch keinen neuen Ausbildungsvertrag  abgeschlossen haben: Bitte prüfen Sie, ob die Ausbildung einer PKA in Ihrer Apotheke bzw. Ihrem Filialverbund möglich ist. Gut ausgebildete PKA entlasten das pharmazeutische Personal – mit Blick auf den Fachkräftemangel bei PTA und Approbierten ergibt sich also ein doppelter Vorteil.“

Ein Blick auf die Lage

Laut Bundesagentur hatten 190.000 Bewerberinnen und Bewerber im April 2021 noch keine Ausbildungsstelle oder eine Alternative gefunden. Gleichzeitig waren noch 250.000 Ausbildungsstellen in Betrieben unbesetzt.

Und eine Umfrage der staatlichen Förderbank KfW ergab: Jeder vierte Mittelständler (26 Prozent) hat 2020 weniger Azubis eingestellt als geplant. Nur drei Prozent konnten ihre Ausbildungsangebote ausweiten.

sjo

Quelle: Haufe.de, Newsletter vom 2.6.2021

 

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