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04. November 2024

Was tun bei Burnout oder Boreout? Risiken erkennen – Maßnahmen zur Prävention ergreifen

Berufsbedingte Erschöpfung entsteht durch Über- oder Unterforderung; sie betrifft alle Altersgruppen und alle Branchen. Unternehmen sollen mit betrieblichem Gesundheitsmanagement und mit klaren Regelungen vorbeugen, um das Wohlbefinden ihrer Mitarbeitenden zu fördern.

Überforderung (Burnout) oder Unterforderung (Boreout) sind mögliche Ursachen für berufliche Erschöpfung. Sie treten bei allen Berufsgruppen – auch bei Apothekenangestellten – und bei allen Altersgruppen auf.

Burnout entsteht durch längerfristige Überlastung. Typische Symptome sind starke Erschöpfung und emotionale Distanzierung. Boreout hingegen wird durch chronische Unterforderung ausgelöst – mit Desinteresse und Motivationsverlust als Folgen. Zu welcher dieser beiden Formen von Erschöpfung es kommt, hängt von der individuellen Situation, sprich den Arbeitsbedingungen, ab.

Klare Regelungen fürs Homeoffice

Ein Blick auf Details: Beschäftigte im Homeoffice berichten seltener von körperlicher Erschöpfung und von Schlafstörungen, wenn es entsprechende Betriebsvereinbarungen gibt. Solche Regelungen fördern die Work-Life-Balance und das Wohlbefinden.

Studien zeigen, dass Erschöpfung im Homeoffice stark von Faktoren wie der organisatorischen Unterstützung durch den Arbeitgeber, der sozialen Unterstützung durch Kollegen und dem Ausmaß möglicher Konflikte zwischen Arbeit und Familie abhängen. Eine gut strukturierte Homeoffice-Umgebung kann negative Effekte auf die Gesundheit mildern, während fehlende Strukturen das Erschöpfungsrisiko erhöhen.

Wie unterschiedliche Generationen mit Stress umgehen

Untersuchungen belegen auch, dass verschiedene Altersgruppen unterschiedlich mit Erschöpfung umgehen. Die „Babyboomer“-Generation beispielsweise ist stärker von Pflichtbewusstsein und Leistungsdruck geprägt, was das Risiko für Erschöpfung erhöht. Im Unterschied dazu kämpfen jüngere Generationen wie die Generation Z häufiger mit Orientierungslosigkeit und Unsicherheit, was ebenfalls zu berufsbedingter Erschöpfung beitragen kann. Arbeitsanforderungen, die persönliche Belastbarkeit und die individuellen Ressourcen gelten dabei als zentrale Faktoren.

Betriebliches Gesundheitsmanagement unterstützt Angestellte

Um berufsbedingter Erschöpfung vorzubeugen, sollten Arbeitgebende ein betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) implementieren, das Bedürfnisse verschiedener Gruppen von Mitarbeitenden berücksichtigt. Wichtig sind Frühwarnsysteme, um Erschöpfung rechtzeitig zu erkennen und Interventionen wie Resilienz-Trainings, Unterstützung im Homeoffice und Programme zur Förderung der Work-Life-Balance anzubieten. Eine wertschätzende Unternehmenskultur trägt ebenfalls dazu bei, die Work-Life-Balance zu fördern.

Michael van den Heuvel

Quellen

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