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29. Dezember 2020

PTA in Impfteams: Warum eine längere Ausbildung die bessere Option wäre

Ein Kommentar von ADEXA-Vorstand Andreas May:

In diesen Wochen und den kommenden Monaten beteiligen sich PTA in Impfzentren und mobilen Impfteams an einer der herausforderndsten medizinischen Präventionsaktion, die man sich nur vorstellen kann. Dabei sind ihr pharmazeutischer Sachverstand und ihre labortechnische Präzision gefragt. Eine Aufsicht durch eine Apothekerin oder einen Apotheker erfolgt laut Medienberichten nicht in jedem Fall, im Gegensatz zur Arbeit in der öffentlichen Apotheke.

Daraus lässt sich ableiten: Die Aufwertung von Berufsbild und Ausbildung der PTA war überfällig – und es ist bedauerlich, dass das PTA-Reformgesetz erst 2023 in Kraft tritt. Denn damit wird immerhin unter bestimmten Voraussetzungen das Arbeiten „unter Verantwortung“ möglich.

Gleichzeitig liegt in diesem späten Zeitpunkt vielleicht auch eine Chance. Denn mit den Erfahrungen aus der Pandemie könnte das Gesetz noch vor seinem Inkrafttreten nachgebessert werden.

Es war schon zum Zeitpunkt des Gesetzgebungsverfahrens abzusehen, dass zweieinhalb Jahre Ausbildungszeit zu kurz greifen, wenn es um das hohe Gut der Gesundheit geht. Eine dreijährige Ausbildung – davon 2,5 Jahre Fachschule – war und ist das erklärte Ziel von ADEXA. Mein Appell an die verantwortlichen Politiker: An der Ausbildungsdauer für diesen so verantwortungsvollen Beruf darf nicht gespart werden!

Damit will ich keinesfalls sagen, dass PTA bei der Arbeit mit dem Impfstoff aktuell überfordert sind. Aber es ist kurzsichtig, PTA nicht bereits mit der Ausbildung auf die Herausforderungen vorzubereiten, die das Gesundheitssystem und die Versorgung der Bevölkerung mit sich bringen – zum Beispiel in Pandemiezeiten.

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