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19. September 2019

PTA-Reformgesetz im Gesetzgebungsverfahren: ADEXA erinnert an den Koalitionsvertrag

Die Apothekengewerkschaft hat den Kampf für eine nachhaltig modernisierte PTA-Ausbildung noch nicht aufgegeben. Mit Briefen an die Mitglieder der Gesundheitsausschüsse von Bundestag und Bundesrat wirbt ADEXA-Vorstand Andreas May für die Verlängerung der Ausbildung auf drei Jahre – und auch um eine praxisnahe Regelung für die Kompetenzerweiterung von PTA.

In seinem letzten Brief an die Politiker fragt May: „Warum sollte die größte Berufsgruppe in öffentlichen Apotheken mit den meisten Kundenkontakten schlechter ausgebildet werden als andere Gesundheitsberufe? Auch aus Sicht von Patienten und Apothekenkunden wäre eine längere Ausbildung mit einem entsprechend höheren Qualifikationsniveau der PTA wünschenswert!“

Die ADEXA-Berufsgruppe PTA kritisiert auch die Bedingungen, mit denen das BMG eine Kompetenzerweiterung für PTA umsetzen will. May: „Ich erinnere dabei an den Koalitionsvertrag. Dort heißt es: »Für die zukünftigen Herausforderungen des Gesundheitswesens ist die Aufgabenverteilung der Gesundheitsberufe neu zu justieren und den Gesundheitsfachberufen mehr Verantwortung zu übertragen.« Doch die im Gesetzentwurf genannten Voraussetzungen sind viel zu bürokratisch und völlig realitätsfremd. Dabei gibt es in § 17 Abs. 6 Apothekenbetriebsordnung eine bewährte Vorlage, die man auch für weitere pharmazeutische Tätigkeiten hätte übernehmen können.“ Danach kann die Apothekenleitung die Abzeichnungsbefugnis auf PTA übertragen, wenn sie dies für angezeigt hält. Eine bestimmte Gesamtnote in der Prüfung, eine längere Betriebszugehörigkeit oder gar ein Fortbildungszertifikat werden nicht vorausgesetzt.

May kritisiert aber auch die Haltung der ABDA, die auf die Beaufsichtigung offenbar unter keinen Umständen verzichten will. „Mir ist völlig unklar, wie die Standesvertretung diese Haltung beim gegenwärtigen Fachkräftemangel vertreten kann.“

Zusammenfassend kommentiert der Gewerkschaftsvorstand: „Es ist schade, dass die zweifellos auch vorhandenen guten Ansätze des Gesetzentwurfes gegenüber den gravierenden Mängeln völlig untergehen. So überwiegt die Enttäuschung bei den PTA-Kolleginnen und Kollegen und bei ADEXA als deren Interessenvertretung. Wir haben so lange  auf eine gute neue Ausbildungsordnung und ein neues PTA-Gesetz gewartet – und jetzt sollen wir mit einer halbgaren Novellierung abgespeist werden, die zum Zeitpunkt des Inkrafttretens schon von den Herausforderungen des Apothekenalltags überholt ist. Ich plädiere an den Bundestag und den Bundesrat, hier noch einzuhaken und nachbessern zu lassen.“

 

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