24. Januar 2025
Wahlprüfsteine zur Bundestagswahl (2): Rentenansprüche und Altersarmut
Das Rentensystem in Deutschland steht vor einer Vielzahl an Herausforderungen, vor allem durch den demografischen Wandel und durch Veränderungen in der Arbeitswelt. Mit diesen Lösungen ziehen Parteien in den Wahlkampf:
CDU/CSU: Die Renten stabilisieren
Die Union setzt auf Stabilität und auf Generationengerechtigkeit. Sie möchte die gesetzliche Regelung zum Renteneintrittsalter beibehalten und die Beitragssätze stabilisieren. Änderungen gibt es, wenn ältere Menschen freiwillig länger arbeiten. Für diese Rentnerinnen und Rentner sollen Verdienste bis 2.000 Euro im Monat steuerfrei bleiben. Außerdem plant die Union, die betriebliche und private Altersvorsorge zu stärken.
SPD: Renteneintritt nach 45 Beitragsjahren garantieren
Die Sozialdemokraten sehen die gesetzliche Rentenversicherung weiter als zentrale Säule der Altersvorsorge. Sie wollen das Rentenniveau dauerhaft bei mindestens 48 Prozent stabilisieren. Eine Anhebung des Rentenalters lehnt die SPD ab. Vielmehr will sie den abschlagsfreien Renteneintritt nach 45 Beitragsjahren garantieren. Darüber hinaus soll die betriebliche Altersvorsorge attraktiver werden.
Bündnis 90/Die Grünen: Garantierente für alle
Die Grünen fordern eine solidarische Garantierente, um das Risiko von Altersarmut abzumildern. Sie setzen auf die Einbeziehung aller Erwerbstätigen in das Rentensystem. Zusätzlich wollen sie die kapitalgedeckte Vorsorge durch nachhaltige Anlageformen ausbauen. Die betriebliche Altersvorsorge soll stärker gefördert werden.
FDP: Mehr Eigenverantwortung
Die Liberalen plädieren für mehr Eigenverantwortung bei der Altersvorsorge. Sie wollen die kapitalgedeckte Säule im Vergleich zur umlagefinanzierten gesetzlichen Rentenversicherung weiter ausbauen. Eine Aktienrente soll etabliert werden, um langfristig finanzielle Stabilität zu gewährleisten. Außerdem befürwortet die FDP einen flexiblen Übergang in den Ruhestand und eine private Altersvorsorge.
Die Linke: Gesetzliche Renten stärken
Die Linke fordert ein solidarisches Rentensystem, das dazu beiträgt, Altersarmut zu vermeiden. Sie lehnt die Riester-Rente ab und will die gesetzliche Rente stärken. Ein Mindestsatz soll sicherstellen, dass niemand im Alter unter die Grundsicherung fällt. Die Linke spricht sich klar gegen eine Anhebung des Rentenalters aus und will, dass die Rentenfinanzierung durch höhere Beiträge von Besserverdienenden sowie durch eine stärkere Besteuerung großer Vermögen gesichert wird.
BSW: Solidarische Finanzierung der Beiträge
Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) plädiert für die Rückkehr zu einem rein umlagefinanzierten Rentensystem, bei dem die Renten durch Beiträge von Beschäftigten finanziert werden. Kapitalgedeckte Modelle lehnt das BSW ab. Eine Mindestrente nach dem Vorbild Österreichs soll allen Menschen ein würdevolles Leben im Alter ermöglichen. Im Nachbarland erhalten Menschen bei niedrigen Pensionen eine Ausgleichszulage.
AfD: Private Vorsorge fördern
In ihrem Wahlprogramm spricht sich die AfD gegen die Einbeziehung weiterer Gruppen wie Beamte in die Rentenversicherung aus. Sie plant, die Rentenlast für die Wirtschaft zu senken. Notwendig sei, Sozialabgaben zu verringern, um die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft zu sichern, schreibt sie im Programm. Alles in allem solle die Rente weniger abhängig von staatlichen Eingriffen werden.
Gehen Sie wählen!
Mit den Wahlprüfsteinen gibt ADEXA keine Wahlempfehlung, sondern informiert Apothekenangestellte über wichtige Aspekte. Klar ist: Gehen Sie wählen und überlassen Sie nicht radikalen Kräften das Feld!
Michael van den Heuvel
zurück zur Übersicht AKTUELLES >>