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31. Oktober 2016

Apotheker ohne Grenzen: Auf Haiti wird noch mehr Hilfe benötigt

Die Folgen von Hurrikan Matthew: Frau vor ihrer überschwemmten Hütte (© AoG-Archiv/Bettina Rüdy)
Leisten Nothilfeeinsatz auf Haiti: v.l.n.r. Eliette Fischbach, Bettina Rüdy, Barbara Leimkugel und Dorothea Wedler (© Aog-Archiv)

Am 4. Oktober zog der Hurrikan „Matthew“ mit verheerenden Folgen über Haiti hinweg. Die Apotheker ohne Grenzen (AoG) sind bereits seit dem 13. Oktober vor Ort und bitten weiterhin um Spenden.

Laut dem UN-Nothilfe-Koordinationzentrum OCHA ist die Bedürftigkeit der Menschen in Haiti weiter angewachsen. Mittlerweile liegen verlässlichere Zahlen vor, die die erschreckenden Zustände erahnen lassen: 900.000 Menschen benötigen eine Cholera-Impfung, um gegen die drohende Epidemie gewappnet zu sein. 894.057 Kinder befinden sich unter den 2,1 Millionen Menschen, die Opfer des Hurrikans „Matthew” wurden. Von diesen benötigen 1,4 Millionen dringend humanitäre Hilfe und über 800.000 zusätzlich Nahrungsmittel. Bei über 100.000 Kindern besteht das Risiko der akuten Unterernährung. Es handelt sich um die größte humanitäre Krise seit dem Erdbeben im Jahr 2010. Aufgrund der mangelnden Versorgung der Sturmopfer kam es bereits zu ersten gewaltsamen Ausschreitungen. Die zerstörte Infrastruktur macht die Versorgungslage noch schwieriger, hinzu kommen andauernde sintflutartige Regenfälle, die wieder und wieder alles unter Wasser setzen.

Die verletzten und obdachlos gewordenen Haitianer benötigen dringend zumindest eine Basisgesundheitsversorgung, zumal sich neben Cholera auch bereits Shigella-Infektionen ausbreiten.

Gemeinsam mit einer medizinischen US-Partnerorganisation leisten die Apotheker ohne Grenzen Nothilfe in Les Cayes/Department Sud, der drittgrößten Stadt Haitis, die schwer von „Matthew“ getroffen wurde. Nach Apothekerin Bettina Rüdy aus Nordrhein-Westfalen und AoG-Geschäftsführerin Eliette Fischbach, zuständig für die Einsatzvorbereitung (Transport, Arzneimittelimport, Logistik etc.), trafen am vergangenen Wochenende die Apothekerinnen Dorothea Wedler (Bayern) und Barbara Leimkugel (Nordrhein-Westfalen) in Haiti ein, um die Medikamentenversorgung der Menschen zu verbessern. Sie sind in Les Cayes stationiert, fahren jedoch zusätzlich mit mobilen Kliniken ins Umland.

Da die desaströse Lage nach weiterer Hilfe verlangt, wird sich bereits in der kommenden Woche das dritte, ehrenamtliche AoG-Einsatzteam auf den Weg machen: die Apothekerinnen Maria Baumann und Barbara Weinmüller aus Bayern.  Ein viertes pharmazeutisch kompetentes Duo steht auf Abruf bereit.

AoG-Geschäftsführerin Eliette Fischbach, die gemeinsam mit Bettina Rüdy den AoG-Einsatz vorbereitet hat: „Hier kann man von unserer in Deutschland üblichen medizinisch-pharmazeutischen Versorgung nur träumen. Unsere Hilfe ist gefordert und dennoch ist es sehr aufwändig, Hilfspersonal und vor allem die Arzneimittel nach Haiti zu bringen. Doch angesichts des unfassbaren Elends der Menschen nehmen wir alle diese Mühen gern auf uns.“

Quelle: AoG-Pressemitteilung vom 28.10.2016

Bitte unterstützen Sie die Nothilfe der Apotheker ohne Grenzen.

Spendenkonto:                              
Deutsche Apotheker- und Ärztebank 
IBAN:  DE 88 3006 0601 0005 0775 91
BIC:    DAAEDEDDXXX

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