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17. Oktober 2023

PTA in Europa: Treffen in Zagreb

Kroatiens Hauptstadt Zagreb ist einen Besuch wert; u. a. gibt es eine Apotheke von 1355 (Foto Bumble Dee/Adobe Stock)
Die Teilnehmenden des EAPT-Meetings 2023 in Zagreb hatten sich nach der pandemiebedingten Pause viel zu erzählen (Foto EAPT)
EAPT-Vorstand 2023: v.l. Svjetlana Jakovac, Jutta Brielich, Anita Sveum Nilsen, Veronika Luňáková, Laura Lyons, Cristiano Matos

Ende Mai gab es nach langer Zeit wieder ein Treffen mit den Mitgliedern der European Association of Pharmacy Technicians (EAPT) aus Kroatien, Tschechien, Finnland, Frankreich, Irland, Norwegen, Portugal, Slowenien und Schweden. Dieses Mal hatten die Kolleg:innen aus Kroatien in die Hauptstadt Zagreb eingeladen. Ein Bericht von Jutta Brielich:

EAPT ist ein gemeinnütziger Zusammenschluss aus PTA-Gewerkschaften und -Verbänden, um den Austausch, das Ansehen und die Ausbildung der PTA in Europa zu vergleichen, zu fördern und sichtbarer zu machen. Deutschland war von Anfang an mit dabei und ich bin seit vielen Jahren im EAPT-Vorstand und hier zuständig für den Internetauftritt www.eapt.info. Eine tolle Aufgabe, die mir auch als ADEXA-Ansprechpartnerin für die PTA in Europa viel Freude bereitet.

Vorstand neu gewählt

Wir hatten in Zagreb ein sehr umfangreiches Programm und viel zu besprechen und zu beschließen.  Außerdem musste ein neuer EAPT-Vorstand gewählt werden. So war der Tag ausgefüllt mit Berichten aus den Mitgliedsländern und vom Vorstand: Was haben wir in der Zwischenzeit alles erreicht und was wollen wir weiter vorantreiben?

In den neuen EAPT-Vorstand wurden zwei neue junge Kolleginnen aus Kroatien und Tschechien gewählt und dazu ein paar „alte Hasen“. Eine tolle Mischung – und so können wir beruhigt in die Zukunft schauen.

•    Präsident : Cristiano Matos, Portugal
•    Sekretärin: Laura Lyons, Irland
•    Finanzen: Svjetlana Jakovac, Kroatien
•    Medien: Jutta Brielich (ADEXA), Deutschland
•    Vorstandsmitglied: Anita Sveum Nilsen, Norwegen
•    Vorstandsmitglied: Veronika Luňáková , Tschechien

Europaweites Phänomen: Abwanderung aus den öffentlichen Apotheken

Alle teilnehmenden Länder berichteten über viele Probleme während der Pandemie, die teilweise gravierenden Arzneimittellieferschwierigkeiten in den Apotheken und einen zunehmenden Personalmangel. Es ist auch in vielen Ländern eine Abwanderung aus den öffentlichen Apotheken in die Krankenhausapotheken und die Industrie zu beobachten. Leider konnte ich hier auch nur die gleichen Probleme aus Deutschland berichten.

Aber es gab auch viel Positives zu berichten: Der Beruf der PTA erfährt in vielen Ländern eine Aufwertung, es gibt bessere Fortbildungsangebote, höhere Gehälter und mehr Urlaub.
Auf unserer Homepage www.eapt.info finden Sie die aktualisierten Ergebnisse zu unseren Umfragen (Surveys) über die Arbeit, Ausbildung und Prüfungsbedingungen der PTA aus den teilnehmenden europäischen Ländern, sowie viele Berichte von PTA aus öffentlichen Apotheken, Krankenhausapotheken, Versandapotheken und vieles mehr.

Besichtigung einer Apotheke von 1355

In der Pause hatten wir dann die Gelegenheit, eine der ältesten Apotheken Kroatiens zu besuchen. Auf dem kurzen Weg in die Oberstadt sahen wir noch viele beschädigte oder teilweise eingestürzte Gebäude, es wird überall gebaut und wieder aufgebaut. Das schwere Erdbeben von 2020 (Stärke 5,4) in der Nähe der Hauptstadt Zagreb hat viele Spuren hinterlassen. Besonders die Altstadt war damals betroffen und sogar die südliche Turmspitze der Kathedrale brach ab.

Die älteste Apotheke Zagrebs und zweitälteste Kroatiens stammt aus dem Jahr 1355. Die Apotheke „Zum schwarzen Adler“ (Ljekarna K crnom orlu), benannt nach dem benachbarten Gasthaus, hat bis heute ihre Arbeit niemals eingestellt. Einer der Apotheker, der hier zum Ende des 14. Jh. arbeitete, war Niccolo Alighieri, der Urenkel von Dante Alighieri (1265-1321), dem italienischen Dichter und Philosophen (Göttliche Komödie). Die Apotheke wurde 1823 umfassend restauriert und ist bis heute fast so geblieben. In den letzten Jahren wurde der Denkmalschutz mit den modernen Standards kombiniert.

Es gibt ein kleines Museum im Hinterhaus und wir entdeckten einige der alten Gaslaternen vor der Tür, die auch heute noch als Straßenbeleuchtung in Gebrauch sind.
Persönlicher Austausch ist nicht zu ersetzen

Alles in allem wieder ein tolles, effektives und ereignisvolles Treffen in der schönen Stadt Zagreb. Auch dieses Mal war meine ADEXA-Kollegin Veronika Ehmann dabei und ich hoffe, sie auch weiterhin an meiner Seite zu haben. Wir waren alle glücklich, uns nach der langen Zeit der Zoom-Meetings endlich wiederzusehen, denn der persönliche Austausch ist einfach hundertmal besser.

Jutta Brielich
PTA für Europa

 

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