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08. März 2019

Die Lebensleistung stärker würdigen - Kommentar zum internationalen Frauentag

Hand aufs Herz: Was verbinden Sie mit dem internationalen Frauentag am 8. März? Rote Nelken oder rote Rosen für Kundinnen in der Apotheke? Handelt es sich um ein Relikt längst vergangener Zeiten, das nur noch im Marketing Bedeutung hat?

Das wage ich aus Sicht von ADEXA stark zu bezweifeln. Tatsache ist, dass Frauen heute (fast) die gleichen Ausbildungsmöglichkeiten wie Männer haben. Doch im späteren Arbeitsleben sieht die Sache weniger rosig aus. Frauen nehmen mehr Elternzeit als Männer oder setzen ganz für ihre Kinder aus. Später pflegen sie die Eltern oder Schwiegereltern. Und nach wie vor sind Berufe mit hohem weiblichem Anteil schlechter bezahlt als Domänen der Männer – die Pharmazie sei hier als bestes Beispiel genannt. Jahr für Jahr erinnert uns der Equal Pay Day an solche Missstände.

Damit nicht genug: Frauen arbeiten häufiger als Männer in Teilzeit oder haben Minijobs. Sie organisieren neben ihrer Berufstätigkeit oft noch den Haushalt. Nebenbei engagieren sie sich vielleicht noch ehrenamtlich. Nach der Erwerbsphase beginnen die bekannten Probleme. Rentnerinnen landen häufiger als Rentner in der Armutsfalle.

Aus Sicht von ADEXA gebührt allen Frauen nicht nur ein großes Dankeschön. Wir fordern einerseits, Berufe gerechter zu entlohnen. Andrerseits muss auch die Lebensleistung von Frauen jenseits ihres Arbeitsverhältnisses bei Renten stärker als bislang berücksichtigt werden. Und nicht zuletzt sollten wir Männer uns an der eigenen Nase packen – und uns stärker in die Erziehung oder Pflege einbringen.

Andreas May
ADEXA – Die Apothekengewerkschaft
Erster Vorsitzender

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