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16. Juli 2021

Folgen der Corona-Pandemie für Jugendliche: Berufliche Chancen haben sich gefühlt verringert

Geringere Aussichten auf eine Übernahme und mehr Ängste – davon berichten Jugendliche bei einer großen Befragung. Sie blicken pessimistisch in die Zukunft.

Zwischen Januar und März 2021, während einer Phase mit starker SARS-CoV-2-Aktivität, hat die IG Metall 3.229 Jugendliche und junge Erwachsene interviewt. Darunter waren Auszubildende, dual Studierende und junge Beschäftigte. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer beantworteten Fragen aus dem beruflichen und privaten Bereich. 

Geringere Chancen im Beruf

Insgesamt 70 Prozent der Auszubildenden gaben an, die Situation in ihrer Berufsschule habe sich seit Beginn der Pandemie verschlechtert. Und knapp 42 Prozent berichten von negativen Folgen im Betrieb. Mit geringeren Chancen auf dem Arbeitsmarkt rechneten 54 Prozent, während 41 Prozent ihre betriebliche Übernahme in Gefahr sahen. Junge Erwachsene mit dualem Studium waren ähnlich pessimistisch. Jeder dritte Befragte fürchtete um die eigene Übernahme oder glaubte, seit Corona weniger Karrierechancen zu haben. Nicht zuletzt ein Blick auf junge Angestellte. Von ihnen gaben 66 Prozent zu Protokoll, in der Firma hätte sich die Arbeitsatmosphäre verschlechtert. Und 51 Prozent berichteten, ihre Motivation sei gesunken. 

Private und soziale Folgen 

Damit nicht genug: Bei 61 Prozent hatte sich die psychische Gesundheit verschlechtert. Und 51 Prozent gaben zu Protokoll, das Gefühl zu haben, ihr Leben nicht mehr kontrollieren zu können. Speziell wurden fehlende soziale Kontakte, Ängste und Unsicherheit genannt. 

Auf Alarmsignale achten 

Neben der subjektiven Einschätzung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen zeigen auch harte Zahlen, welche Probleme es gibt. Erstmals seit der deutschen Einheit gibt es bundesweit weniger als 500.000 Ausbildungsplätze. 

„Leider zeigt sich dieser Trend auch bei Ausbildungsplätzen für PKA“, sagt ADEXA-Vorstand Andreas May. „Gab es 2013 noch 3.903 PKA in Ausbildung, waren es im letzten Jahr nur noch 3.504.“ May warnt eindringlich davor, Lehrstellen abzubauen: „Wer über Nachwuchsmangel klagt und gute Fachkräfte benötigt, sollte auch selbst ausbilden.“ 

Michael van den Heuvel 

Quellen

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