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14. Februar 2016

Gender Pay Gap konstant hoch - Unterschiede im Westen deutlich höher

Der kleine Unterschied – beim Gehalt ist er nach wie vor sehr groß: Frauen verdienten 2014 im Bundesdurchschnitt 15,83 Euro brutto pro Stunde, Männer 20,20 Euro. Zwar sind für beide Gruppen die Verdienste gegenüber 2013 gestiegen, der Abstand betrug aber wie im Vorjahr 21,6 Prozent. In Westdeutschland ist der Entgeltunterschied fast dreimal so hoch wie in den östlichen Bundesländern.

Die Analyse des WSI GenderDatenPortals beruht auf Zahlen des Statistischen Bundesamtes, der Verdienststrukturerhebung (VSE) und der Vierteljährlichen Verdiensterhebung (VVE). Sie orientiert sich an den Vorgaben von Eurostat, so dass der Gender Pay Gap (GPG) in allen EU-Mitgliedsstaaten auf dieselbe Art berechnet wird.   

2014 betrug der GPG in Westdeutschland 22,9 Prozent und in Ostdeutschland 8,7 Prozent. Im Zeitraum von 2007 bis 2014  verdienten westdeutsche Arbeitnehmerinnen immer etwa 23 bis 24 Prozent weniger als Männer, mit Höchststand 2009 und einem folgenden ganz leichten Rückgang. Bei weiblichen Beschäftigten im Osten vergrößerte sich der Abstand dagegen: von etwa sechs auf fast neun Prozent.  

Noch keine Angleichung der Stundenlöhne

Mit einem Bruttostundenverdienst von 13,50 Euro im Jahr 2014 lagen die Frauen in Ostdeutschland noch spürbar hinter den Arbeitnehmerinnen im Westen, die pro Stunde im Schnitt 16,19 Euro erhielten.

Bei den Männern ist der Unterschied der Regionen sehr viel stärker ausgeprägt: 14,78 Euro (Ost) versus 21,00 Euro (West). Dies erklärt auch den deutlich höheren GPG in den alten Bundesländern.

Equal Pay Day am 19. März

Auf den geschlechterspezifischen Entgeltunterschied weist wie in den Vorjahren auch der Equal Pay Day am 19. März hin. Bis zu diesem Tag arbeiten Frauen quasi umsonst. Denn 21,6 Prozent von 365 Tage sind 79 Tage.

Der Equal Pay Day steht 2016 unter dem Motto „Berufe mit Zukunft. Was ist meine Arbeit wert?“ Es geht dabei sowohl um die Aufwertung frauentypischer Berufe als auch um ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis in allen Branchen. Die zwei Hauptanliegen des internationalen Aktionstages:
•    die Wertschätzung gegenüber den sozialen Dienstleistungen zu erhöhen, die sich auch in der Bezahlung widerspiegelt,
•    die Berufswahl von Rollenbildern oder Barrieren bei der Vereinbarkeit von Familie und Karriere zu befreien.

Viele der bundesweit geplanten Aktionen finden Sie auf der Website www.equalpayday.de.

Auch am ADEXA-Stand auf der Interpharm (18.-19. März) in Berlin können Sie mit dem Messeteam über gleiche Bezahlung und gleiche berufliche Chancen für Männer und Frauen diskutieren.

Dr. Sigrid Joachimsthaler

Quelle:

WSI / Hans-Böckler-Stiftung: http://www.boeckler.de/52854.htm

 

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