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09. August 2022

Geschlechtsspezifische Rentenlücke: So beurteilen Frauen und Männer ihre späteren Alterseinkünfte

Frauen blicken pessimistischer in Richtung Rente als Männer – und das nicht ohne Grund. Nach wie vor sind weibliche Beschäftigte finanziell schlechter gestellt als männliche.

Das Deutsche Institut für Altersvorsorge, eine Denkfabrik mit den Schwerpunkten Altersvorsorge und Generationengerechtigkeit, hat untersucht, wie Frauen und Männer ihren eigenen Ruhestand finanziell bewerten. Im Zuge der repräsentativen Umfrage im Juni 2022 wurden 2.082 Personen aus Deutschland befragt.

Große Geschlechter-Unterschiede

Dabei zeigte sich, dass Frauen ihre eigene Altersvorsorge deutlich häufiger als „schlecht“ einstufen, verglichen mit Männern. 61 Prozent der Frauen gaben an, dass sie die gesetzliche Rentenversicherung, die Betriebsrente und die private Vorsorge gefühlt als unzureichend empfinden – verglichen mit 53 Prozent der Männer. Umgekehrt blickten 39 Prozent der Männer, aber nur 26 Prozent der Frauen optimistisch in die Zukunft. Bei beiden Geschlechtern korrelierte die Bewertung wenig überraschend mit dem Einkommen.

Wie groß ist der Gender Pension Gap?

In der Studie ging es auch um die Frage, wie präzise Teilnehmende die Lücke zwischen den durchschnittlichen Alterseinkommen beider Geschlechter bewerten. Diesen sogenannten Gender Pension Gap schätzten die meisten Befragten auf 20 bis 39 Prozent ein. Jeder Zehnte vermutete, die Rentenlücke betrage weniger als 20 Prozent. Und etwa ein Fünftel der Befragten gab 40 bis 59 Prozent an. Zur Auflösung: Eurostat errechnete als Unterschied 36 Prozent, und die OECD kommt auf 46 Prozent.

Vielfältige Erklärungen

ADEXA beobachtet ökonomische Unterschiede wie den Gender Pay Gap oder den Gender Pension Gap schon länger. Die Erklärungen sind vielfältig. „Frauen nehmen häufiger als Männer Auszeiten vom Beruf, um Kinder zu betreuen oder ältere Angehörige zu pflegen“, sagt ADEXA-Bundesvorstand Tanja Kratt. „Außerdem arbeiten sie häufiger in Teilzeit als Männer.“ Niedrigere Gehälter im Erwerbsleben führen dann auch zu niedrigeren Renten.

Michael van den Heuvel

Quelle:
https://www.dia-vorsorge.de/fokus/dia-studien/frauen-skeptischer-beim-blick-auf-die-alterseinkuenfte/

 

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