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25. September 2023

Regionale Vollversammlung Süd in Mannheim: Best Practice in Nachhaltigkeit

Vertreten ab 2024 die Region Süd im ADEXA-Beirat: v. l. Veronika Ehmann, Ulrike Hey, Michaela Jäger, Ersatzbeiratsmitglied Fitore Hoxha (Foto ADEXA).
Der künftige, fast komplette Regionsvorstand Süd, der ab Januar 2024 amtiert. (Foto ADEXA)
Referentin Claudia Reimers (2. v. l.) und Fitore Hoxha (ADEXA, RV Süd) kennen sich von den Pharmacists for Future (Foto ADEXA)
Wie regiert man auf menschenfeindliche Äußerungen? Das zeigte ein interaktiver Vortrag mit Johannes Karl, Goldjungs.Berlin (Foto ADEXA).

Gut gelaunt und bei bestem Wetter fanden sich am 16. September Mitglieder der Region Süd zur Vollversammlung in Mannheim ein. Das Hauptaugenmerk an diesem Tag lag auf den Wahlen der ehrenamtlichen Interessenvertretungen. Zehn ADEXA-Mitglieder stellten sich erneut zur Wahl, eine engagierte Kollegin kandidierte ad hoc für den Regionsvorstand und alle wurden mit überzeugender Mehrheit gewählt.

Im Beirat sind künftig Veronika Ehmann, Ulrike Hey und Michaela Jäger für die Region Süd aktiv. Auch alle neun Sitze der Delegierten konnten besetzt werden. Die Region Süd wird somit stark in die neue Amtsperiode ab 2024 starten!

Wege zur nachhaltigen Apotheke: Best Practice

Claudia Reimers, angestellte Apothekerin aus Berlin, startete mit einem Vortrag über „Wege zur nachhaltigen Apotheke“. Sie ist Mitarbeiterin im Verbund der MediosApotheken. Das Engagement des Apothekenteams für Nachhaltigkeit wurde 2022 mit dem Klimaretter-Award ausgezeichnet; 2023 erreichte die Apotheke zudem den 1. Platz des Deutschen Apotheken-Awards „Moderne Apotheke“. Wie das Team dort hingelangt ist, beschrieb uns Claudia Reimers anhand praktischer Beispiele.

Es beginnt mit der Auseinandersetzung mit Gesundheit und Klimawandel: Was haben Apotheken damit zu tun? Hier geht es nicht allein um die sinnvolle Nutzung von Ressourcen, sondern um gesundheitliche Auswirkungen, die bereits jetzt spürbar werden und zu denen Apotheken besonders niedrigschwellig beraten können. Im nächsten Schritt ist es wichtig, ein Team zusammenzustellen, das umweltbewusstes und nachhaltiges Verhalten in der Apotheke ins QMS integrieren möchte. Hierzu muss sichergestellt sein, dass die Apothekenleitung diesen Weg mitgeht und unterstützt. Die „Umweltbeauftragten“ benötigen Zeit für regelmäßige Treffen, Raum und auch ein Budget. Im Team werden Umwelt-Aktionen erarbeitet, die zeigen, dass Nachhaltigkeit auch im Kleinen wirksam ist. Als Beispiel nannte Reimers eine Sammelaktion für umweltschädliche Zigarettenstummel, die sich oft in Gehwegfugen ansammeln und die mit einer Kampagne zum Nichtrauchen verknüpft wurde. Wie kommt man bloß auf solche Ideen? Am besten gemeinsam! Wer sich dazu vernetzen möchte, kann sich beispielsweise bei den Pharmacists for Future einklinken (pharmacistsforfuture.org). Dort trifft man sich jeden ersten Dienstag über die Online-Plattform Zoom.

Umgang mit herausfordernden Situationen

Im Anschluss ging es mit Johannes Karl von der Agentur für Changemanagement Goldjungs.Berlin um den Umgang mit herausfordernden Situationen. Sei es Diskriminierung, Rassismus oder Sexismus, leider begegnen uns solche Herausforderungen sowohl im privaten Umfeld als auch am Arbeitsplatz. Zu Beginn des Vortrages ließ uns der Referent in kleinen Gruppen über unsere jüngsten Erfahrungen zu beleidigenden oder diskriminierenden Situationen austauschen. Aus angedachten fünf Minuten „Murmelgruppe“ wurde ein zehnminütiges Brummen im Bienenstock, so viel hatten die Teilnehmenden „gespeichert“. Der anschließende kurze Austausch zeigte deutlichen Handlungsbedarf für Apothekenteams.

Zunächst stellte Johannes Karl uns die Gründe für diskriminierendes Verhalten dar. Denn wenn wir sie verstehen, können wir besser darauf reagieren. Verhalten sich Mitmenschen toxisch und destruktiv, soll stets das Gegenüber abgewertet werde. Dies erfüllt unter anderem soziale und Sicherheitsbedürfnisse der diskriminierenden Person und ist der Versuch, sich selbst oder die eigene Situation aufzuwerten. Sie fühlt sich besser, wenn es anderen noch schlechter geht. Diskriminierende Menschen scheitern allerdings immer daran, ihr Bedürfnis nach echter Selbstverwirklichung zu stillen, denn Destruktivität und kreatives (Mit-) Gestalten schließen einander aus.

Für angegriffene Personen ist es oft schwierig, argumentativ gegen Bösartigkeiten anzugehen, denn, wie die Juristin und Schriftstellerin Juli Zeh sagt: „Nicht mal die Wahrheit höchstpersönlich ist so überzeugend wie ein gut zementiertes Vorurteil!“ Man kann sich jedoch wappnen, je nach eigener Zielstellung. Für Diskussionen braucht man Zeit und Nerven. Die schnellste Möglichkeit, Haltung zu zeigen, ist ein Statement zu setzen. „Das sehe ich nicht so!“ reicht dafür aus. Johannes Karl bot mit seinem spannenden „Mitmach-Vortrag“ viel Input und machte Mut, sich gegen verbale Angriffe zu wappnen.

Mein Fazit: Die Vollversammlung Süd war eine gelungene Mischung aus erfolgreichen Wahlen, regem Austausch und nützlichen Informationen!  Ein großer Dank geht an Monika Schmidt, Leiterin der Regionalen Geschäftsstelle Süd, für die Organisation des Programms und des Tagungsortes!

Manon Flindt
Leiterin der Regionalen Geschäftsstelle Nord

 

 

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