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31. Oktober 2015

Statistisches Jahrbuch 2015: Mobilität und mehr - wer kann sich noch Urlaub leisten?

Fast jede zweite Alleinerziehende kann es sich finanziell nicht erlauben, eine Woche pro Jahr in den Urlaub zu fahren. Bei Paaren mit Kindern  trifft dies immerhin auf 20 Prozent zu. Das ist ein Ergebnis aus dem aktuellen Jahrbuch 2015 des Statistischen Bundesamtes.

Mobilität war das Stichwort, unter dem der Präsident des Statistischen Bundesamtes, Dieter Sarreither, kürzlich das fast 700 Seiten starke Jahrbuch vorstellte. Dabei ging es sowohl um räumliche Beweglichkeit als auch um digitale und Bildungsmobilität. Daneben enthält der Band auch Daten, Tabellen und Grafiken zu vielen anderen Themen wie Einkommen, Gesundheit, Umwelt, Wohnen oder Justiz (Download unter www.destatis.de > Publikationen).

Einkommensschwache Familien und Alleinerziehende sind oft von mobilen Annehmlichkeiten wie Reisen oder einem eigenen Auto ausgeschlossen. Auch der Bildungsaufstieg von Kindern aus Familien mit Haupt- oder Realschulabschluss ist hierzulande eingeschränkt. Das zeigt das Statistische Jahrbuch beim Vergleich der elterlichen Bildungsabschlüsse in verschiedenen Schulformen.  

Die mobile Internetnutzung der Deutschen war im Jahr 2013 im internationalen und europäischen Vergleich eher unterdurchschnittlich: Nur 63 Prozent surften unterwegs mit Handy und Tablet.

Auswanderer aus Deutschland

Im Referenzjahr 2013 gingen 130.000 Studierende an eine Hochschule im Ausland. 140.000 deutsche Staatsbürger wanderten aus anderen Gründen aus, davon 21.400 in die Schweiz. Im Vergleich gingen 650.000 Ausländer aus Deutschland weg, hier insbesondere Polen, Rumänen und Bulgaren.

sjo

 

Bildung ist der Schlüssel

Ein Kommentar von Barbara Stücken-Neusetzer

Gute Schulbildung erhöht die Chancen auf ein späteres gutes Einkommen. Und damit auch die Teilhabe an einer mobilen Welt – sei es auf Reisen im In- und Ausland oder im Internet. Dafür muss aber die Bildungsmobilität steigen. Hier ist Deutschland leider kein Musterschüler. Und dabei werden die Herausforderungen für gute Schul- und Ausbildung durch die Flüchtlingsströme ab sofort noch viel drängender.

Auf einem anderen Blatt steht aber, dass gerade Frauen oft trotz guter Bildung nicht gut verdienen. Man denke an die überwiegend weiblichen Alleinerziehenden, die keineswegs alle ohne gute Schulabschlüsse sind. Bleiben wir doch im Apothekenbereich: Welche PKA kann sich alleinerziehend mit ihrem Gehalt große Sprünge leisten? Welche PTA wird von ihrem Gehalt so viel beiseitelegen können, dass es für Auto, Traumreise und vernünftige Altersvorsorge reicht? Und bei den angestellten Approbierten lässt zumindest der Blick auf andere Akademikergehälter die Urlaubsbräune in neidvolle Blässe umschlagen. Da bedarf es noch einiger geistiger Mobilität – sowohl bei den Gesundheitspolitikern als auch bei den Arbeitgebern.

 

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