03. März 2022
Mehr Aufmerksamkeit für Frauen - Ein Kommentar von ADEXA-Vorstand Tanja Kratt
Seit wir bei ADEXA über den Equal Pay Day berichten, hat dieser sich von Ende März immerhin auf den 7. März „vorgearbeitet“. Die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern beträgt aber 2022 immer noch 18 Prozent. Und wir haben in der Pandemie gesehen: Die berufliche Situation von Frauen verschlechtert sich unter solchen Belastungen wie Homeschooling und Homeoffice stärker als die von Männern.
Nun ist die öffentliche Apotheke im Branchenvergleich bisher relativ gut durch die Krise gekommen. Kurzarbeit etwa war nicht so weit verbreitet wie im Kulturbereich oder der Hotellerie. Aber die Arbeit in der Offizin ist stressiger geworden. Viele der überwiegend weiblichen Apothekenangestellten mussten darum kämpfen, Familie und Beruf mit Quarantäneauflagen und anderen Infektionsschutzmaßnahmen zu vereinbaren und sind dabei an oder über ihre Grenzen gegangen.
In vielen anderen Ländern ist die Lage von Frauen noch schwieriger. Daran erinnert uns jährlich der Internationale Frauentag am 8. März. Ich wünschte mir, dass in nicht allzu ferner Zukunft ein „Erinnerungstag“ für die Hälfte der Menschheit nicht mehr nötig sein wird. Bis dahin ist es aber wichtig, dass die Aufmerksamkeit gezielt auf bestehende Hindernisse und mögliche Chancen gelenkt wird – hierzulande und weltweit.
Frauen und Mädchen müssen weiterhin ermutigt werden, sich für ihre gleichen Rechte, ihre gleichwertigen Chancen, ihre Zukunft selbst einzusetzen. Und gleichzeitig muss der Politik, den Arbeitgebern, den Sozialpartnern deutlich sein: Es reicht noch nicht, es sind noch mehr Einsatz, angepasste Gesetze und bessere frauen- sowie familienfreundlichere Rahmenbedingungen nötig. Solange, bis die Lohnlücke auf null gesunken und die Chancengleichheit auf hundert Prozent gestiegen ist.
Tanja Kratt
ADEXA-Vorstand
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