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08. Juli 2022

ADEXA schreibt Lauterbach zum Apothekenabschlag: Nichts gelernt aus der Pandemie?

Durch den höheren Kassenabschlag von 2,00 Euro sieht ADEXA – Die Apothekengewerkschaft öffentliche Apotheken stärker denn je in Gefahr. Der Bundesvorstand fordert von Karl Lauterbach, seine Pläne zu überdenken.

Hamburg, 8. Juli 2022. Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach (SPD) spricht in Medien gern vom „schweren Herbst“, der Deutschland bevorstehe – aufgrund der BA.5-Variante von Omikron. „Umso überraschender ist für uns, dass Herr Lauterbach den Kassenabschlag auf 2,00 Euro anheben will“, sagt Andreas May, Bundesvorstand bei ADEXA – Die Apothekengewerkschaft. In einem Brief äußert ADEXA Kritik an Lauterbachs Plänen.

„Apothekenangestellte haben entscheidend dazu beigetragen, die Krankheitswellen zu kontrollieren“, ergänzt ADEXA-Bundesvorstand Tanja Kratt. Schließlich hätten Apotheken den niederschwelligen Zugang zum Gesundheitssystem aufrechterhalten, als Arztpraxen geschlossen gewesen seien. Und Apothekenangestellte hätten, so Kratt weiter, Masken verteilt, Desinfektionsmittel in großem Stil hergestellt, Schnelltests durchgeführt und millionenfach Impf-Zertifikate ausgestellt. Mehrere tausend Apothekerinnen und Apotheker beteiligten sich zudem an den Impfungen gegen SARS-CoV-2, so Kratt.

„Als Gewerkschaft für die öffentlichen Apotheken und als berufspolitische Interessenvertretung der rund 146.000 Apothekenangestellten in Deutschland blicken wir deshalb mit großer Sorge, aber auch mit großem Unverständnis, auf Ihr Vorhaben, den Kassenabschlag auf 2,00 Euro zu erhöhen“, sagt May. „Das wird ganz sicher Arbeitsplätze kosten und die Arzneimittelversorgung der Bevölkerung verschlechtern!“

Bekanntlich sinkt die Apothekendichte in Deutschland seit Jahren: ein Trend, der sich durch Karl Lauterbachs Pläne verschärfen wird. „Dies trifft vor allem ältere, oft multimorbide Menschen, die auf eine Versorgung vor Ort angewiesen sind“, so Kratt. „Solche Leistungen können Versandapotheken nicht erbringen!“ Gleichzeitig würden ohne Not familienfreundliche Arbeitsplätze gefährdet.

ADEXA fordert vom Bundesgesundheitsminister, hier einzulenken und öffentliche Apotheken nicht weiter ausbluten zu lassen. 

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